Eine faszinierende Vielfalt von Skulpturen, Gemälden, Installationen und anderen künstlerischen Gebilden erwartet die Besucher der Ausstellung „Make Friends AND Art“ – schließt Freundschaften UND macht Kunst: Zwei identische Köpfe betrachten sich in Spiegeln, einer ist weiß, der andere dunkelhäutig. Wenn man um das Objekt herumgeht, wird das weiße Antlitz dunkler oder das dunkle heller.
Von der Wand lachen zwölf Collagenporträts, die jeweils zugleich zwei extrem unterschiedliche Menschen – unter dem Motto „Gemeinsam“ – zeigen. Ein „interkulturelles Mustertuch“ präsentiert ein Patchwork aus Stofffeldern verschiedener außereuropäischer Regionen.
Insgesamt 32 von der Station ausgewählte Kunstschaffende geben Antworten auf die umstrittene documenta fifteen des vergangenen Jahres. Die einst weltberühmte Kunstschau wurde nicht nur von antisemitischen Vorfällen, sowie dilettantischer und verantwortungsloser Kuratierung überschattet. Der Focus lag ohnehin nicht auf Kunst, sondern es ging um die Verwirklichung des Mottos „Make Friends not Art“: Also gemeinsam abhängen und sich anfreunden.
Zwischen den aufgeregten Diskussionen und Fehlern aller Verantwortlichen ging die Kritik der Kunstlosigkeit dieser documenta unter. An ihrem Ende zitierte die Fuldaer Zeitung den Kunstwissenschaftler Harald Kimpel mit seinem verheerenden Urteil über den ästhetischen Wert: „Mein Hauptproblem ist die Entkunstung der documenta, von ausgestellten Kunstwerken kann keine Rede sein.“ Dagegen sind die Antworten der – endlich einmal gefragten – Kunstschaffenden in Kleinsassen bildhafte und skulpturale Statements mit diversen künstlerischen Mitteln!
Der bekannteste Teilnehmer ist Jonathan Meese, einer der bedeutendsten deutschen Künstler der Gegenwart. Statt ein Kunstwerk zu liefern, verfasste er ein Manifest eigens für die Kunststation.
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