„Schoßgebete“ – eine richtig miese Literaturverfilmung

Die Verfilmung der „Schoßgebete“ von Charlotte Roche ist, anders als die ihres ersten Buches „Feuchtgebiete“, nicht besonders sehenswert. Zu sehr schleppt sich die Handlung dahin, vom Geist der Romanvorlage ist wenig zu spüren.

Bei Autoren, denen auf Anhieb ein Erfolgsroman gelingt, ist das zweite Buch oft mit hohen Erwartungen überfrachtet. Das Problem hatte Charlotte Roche nach ihrem ersten Bestseller „Feuchtgebiete“ überhaupt nicht. Die neue Geschichte ist gleichsam im fortgeschrittenen Geist der ersten geschrieben: „Schoßgebete“ ist reifer geworden, so wie die neue Heldin selbst. War Helen noch jung, naiv und voller schräger Einfälle, so ist Elisabeth „spießig, ängstlich und analfixiert“, dabei aber auch nicht schlecht mit ihren gedanklichen Eskapaden: Ihre Therapeutin lüftet vor jeder Sitzung, „damit es nicht nach Patient riecht.“ Oder es macht Elisabeth „wirklich aggressiv“, dass ihr Ex-Freund weiß, „wie ich nackt aussehe. Ich würde gerne seine Erinnerung löschen.“ Weiterlesen