Im Rahmen der Herbstausstellungen der Kunststation in Kleinsassen / Rhön präsentiert Michael Apitz seine Schau „Rhein trifft Rhön“. Doch der Künstler drückt seine tiefe Heimat- und Naturverbundenheit nicht in gefälligen, wiedererkennbaren Landschaftsbildern aus. Stattdessen berührt er uns Besucher mit dunklen oder farbkräftigen, meist expressionistisch anmutenden Acrylgemälden.
Sie drücken, nach langen Streifzügen durch die Natur im Rheintal oder den Hügeln der Rhön, seine intensiven Emotionen aus, die wir durch die Bilder nachempfinden können. Im kleinen Saal nimmt das riesige, blau-schwarze Gemälde „Der Weg“ eine ganze Wand ein (siehe Foto). Es mutet düster und dramatisch an. An der angrenzenden rechten Eckwand hängt die wesentlich kleinere, strahlend gelb-goldene Komposition „Johannisberg“, welches dem dunklen „Weg“ die Schwere nimmt. Im großen Saal sind neben drei wirklich knalligen Werken mit satten roten Farben, auf der Eckwand beschwichtigende dunkle Bilder befestigt. Durch diese, von Dr. Elisabeth Heil durchgehend bewusst kuratierten Kontraste, entsteht immer wieder Spannung und dennoch Ausgleich in der Ausstellung des Künstlers. Die Kuratorin meinte übrigens beim Rundgang, die „strahlend warmen Farben“ seien hilfreich für die kommenden tristen Wintertage.
Es sind quasi Erlebnisarbeiten, die Apitz nach seinen Wanderungen in der Natur impulsiv und abstrahiert im Atelier erschafft und durch seine unwirklichen Farben verfremdet. Von realen Orten lässt er sich zwar berühren und zum Malen inspirieren, sie tauchen oft auch in seinen Werktiteln auf, sind aber selten realistisch abgebildet. Seine Motive findet er im Rheintal, welche bereits die Kunst der Romantiker anregten. Auf Initiative der Leitung des Biosphärenreservats Rhön kam er auch in Kontakt mit der Kunststation, die ihn ermunterte, sich für eine Ausstellung in Kleinsassen auch mal der Rhön zu widmen. Schließlich zog diese Region bereits im 19. Jahrhundert ebenfalls viele Künstler an, der Zusatz Malerdorf zum Ortsnamen Kleinsassen erinnert an jene Zeit.
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